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Erst Anfang Februar zogen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Ilsenburg Bilanz und blickten auf ein ereignisreiches Jahr 2019 zurück, bevor das Sturmtief „Sabine“ am Sonntag, den 10. Februar, gleich wieder zum Dauereinsatz rief. Dabei wurde einmal mehr der unschätzbare, gemeinschaftliche Wert des Ehrenamtes unter Beweis gestellt.

Bei seiner Ansprache vor den versammelten Mitgliedern, Gästen und befreundeten Ortswehren im Rahmen der Jahreshauptversammlung äußerte Wehrleiter Fabian Gaede dementsprechendes Unverständnis über Diskussionen in sozialen Netzwerken, die nächtliche Ruhestörungen durch den Einsatz des Martinhorns beklagten. Insgesamt seien die Kameraden zu 113 Einsätzen ausgerückt, die im Durchschnitt 2 Stunden ohne Nachbereitung dauerten. Obwohl die Ilsenburger Wehr gut aufgestellt sei, wäre der schwindende Nachwuchs ein generelles Problem. Anstatt die Arbeit der Feuerwehr in Frage zu stellen, sollten die Kameraden so gut wie möglich unterstütz werden, so Gaedes Forderung. Denn die Kritik sei immer dann am lautesten, wenn man sich nicht selbst in einer Notsituation befinde. Im wörtlichsten Sinne sei die Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr ein Ehrenamt, dass ausgeübt wird, um sich uneigennützig in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. Die Sicherung der Zukunft der Freiwilligen Feuerwehren sei daher eine drängende Aufgabe, die nicht über deutschlandweit diskutierte Aufwandsentschädigungen zu lösen sei. Viel mehr müsste über grundlegendere Möglichkeiten wie Steuersenkungen oder einer Anerkennung der geleisteten Zeiten auf die Rente nachgedacht werden, um das Ehrenamt zu stärken und vor dem Mitgliederschwund zu bewahren.

Auch auf das Jubiläumsjahr 2019 blickte der Ilsenburger Ortswehrleiter zurück. Die letzten 100 Jahre im Dienste von Ilsenburg seien eine bemerkenswerte Leistung und die mehrtägigen Feierlichkeiten eine tolle Gelegenheit gewesen, um das letzte Jahrhundert Ilsenburger Feuerwehr Revue passieren zu lassen. Einen besonderen Dank richtete Gaede an alle Sponsoren, die das Fest und das „atemberaubende Feuerwerk“ möglich gemacht hatten.

Im Zentrum der jährlichen Versammlung stand jedoch auch dieses Mal eine Rückschau der zahlreichen Einsätze, die von Hausbränden bis zu vermehrten Vegetationsbränden reichten. Am stärksten in Erinnerung geblieben sind dabei der Gefahrguteinsatz bei der Firma CST in Ilsenburg sowie der Gebäudebrand des Restaurants "Bodega" in Wernigerode. Gaede bedankte sich bei seinen Kameraden für die Einsatzbereitschaft und bei den Partnern der Kameraden für ihre Geduld. Des Weiteren lobte er die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, die den Kameraden auch den Rücken vor unangebrachter Kritik freihielte. Jugendwart Martin Eberhardt informierte im Rahmen der Jahreshauptversammlung über die Arbeit der insgesamt 23 Jugendlichen bevor er mit seinem Stellvertreter Robin Renger einstimmig in eine neue 3-Jährige Amtszeit gewählt wurde. In seiner Ansprache dankte Bürgermeister Denis Loeffke den Kameraden im Namen der Stadt für ihren unermüdlichen Einsatz und wies auf die anstehenden Beschaffungen von Feuerwehrfahrzeugen hin. Des Weiteren erklärte er, dass die mit dem Nationalpark erarbeiteten Maßnahmen zum vorbeugenden Brandschutz in Zukunft weiter umgesetzt werden müssten. Viele der anwesenden Gäste, wie die befreundeten Wehren und die Vertreterin der SPD-Fraktion Christina Lüdtke-Dittmar, nutzten die Möglichkeit, um sich mit einem Grußwort an die Ilsenburger Kameraden zu wenden. Herzlich verabschiedet wurde der anwesende Hans-Henning Scheithauer. Der ehemalige Revierförster hatte im Herbst letzten Jahres seinen Ruhestand angetreten und nahm zusammen mit seinem Nachfolger Lukas Wachsmann an der Jahreshauptversammlung teil.

Am Ende der Veranstaltung wurden die Ehrungen für lange Mitgliedschaft und die Beförderungen für geleistete Ausbildungen vorgenommen.

Ehrungen
10 Jahre
Karsten-Jens Ossig
20 Jahre
Oliver Hartmann
60 Jahre
Dietmar Mehwald
Gerhard Duhme


Ernennung zur Feuerwehrfrau-Anwärterin
Sophie Hölzner

Beförderung zum Feuerwehrmann
Tobias Hölzner
Benjamin Weiß

12.02.2020