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Ein besonderer Geburtstag wurde am 27. Februar im Haus Abendsegen gefeiert. Ilse Tamaschke blickte zusammen mi Familie, Freunden, Bewohnern und Betreuern auf einen 100-jährigen Lebensweg zurück. Mit kräftiger, raumfüllender Stimme erzählte die geborene Leipzigerin, dass sie ihr Leben den Kindern gewidmet hätte. Über 40 Jahre war sie als Erzieherin tätig. Erst in Zinnowitz und im Allgäu bevor sie schließlich nach Ilsenburg kam. Hier fand sie schließlich ein neues zu Hause und wurde zur langjährigen Leiterin des Kindergartens „Villa Lug im Land“. „Sie liebte die Arbeit mit den Kleinen.“ Erzählt Tamaschkes Nichte und fügt hinzu „Sie hatte sich diesem Leben völlig verschrieben. Eine Hausfrau war sie nie.“ Tamaschkes Leidenschaft galt immer auch der Sprache und dem Akkordeonspiel. „Die Mundart nimmt hier in Sachsen-Anhalt eine ganz andere Rolle ein. Bei uns ins Sachsen wird sie belächelt, hier wertgeschätzt.“, so die Nichte von Ilse Tamaschke, die sich lächelnd an einen Moment aus Ilse Tamaschkes Zeit im Haus Abendsegen erinnert. „Wir versuchen mindestens alle drei Monate aus Leipzig in den Harz zu kommen, um meine Tante zu besuchen. Einmal musste ich mit dem Zug anreisen. Meine Tante wollte unbedingt ihr Akkordeon. Ich habe ihr gesagt, mit dem Zug sei es beschwerlich aber sie hat darauf bestanden. Am Ende hat sie es natürlich bekommen und war überglücklich, als sie es in den Händen hielt. Auch wenn sie mittlerweile nicht mehr ganz so gut zu Fuß ist, weiß sie ganz genau, was sie will.“

Seit acht Jahren lebt Ilse Tamaschke im Haus Abendsegen und hat sich seitdem gut eingerichtet. Im Vorfeld des Geburtstags wurde so vermittelt, dass es eine gebührende Feier werden sollte, über die auch die Presse entsprechend berichtet. Die Tafel im Haus Abendsegen war also gedeckt und der Chor der Gratulanten stimmte, geführt von Heimleiter Götz Bokemüller das Lied „Wie schön, dass du geboren“ an. Eine besondere Freude war für Ilse Tamaschke der Besuch von Bürgermeister Denis Loeffke, der sich die Überbringung der persönlichen Glückwünsche an die Jubilarin nicht nehmen ließ. „Auch für mich ist das ein spezieller Moment. Ich erinnere mich noch, als ich vor 9 Jahren bei Frau Tamaschke in der Wohnung am Marholzberg saß. Der Wert der Geschichten, die man in einem Jahrhundert sammelt, kann man nur schwer in Worte fassen. Umso wichtiger ist es, sich die Zeit zu nehmen, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Sie sind Zeugnis Ilsenburger Geschichte und eines ereignisreichen Lebens im Dienste der Kinder.“, so der Bürgermeister.

04.03.2019