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19-03-28 Geburtstag Klaus Kersten

Ein wahres Ilsenburger Urgestein konnte vor kurzem seinen 90. Geburtstag feiern. Im Kreise der Familie und vieler Freunde beging Klaus Kersten seinen Ehrentag. Dabei ist zu vermuten, dass viel Bewegung, frische Luft und die Verbundenheit zur Natur ihren Teil dazu beitrugen, auch im Alter noch gut zu Fuß zu sein. Der ehemalige Fremdsprachenlehrer ist in Ilsenburg untrennbar mit dem Ausbau des Wanderwegenetzes verbunden. 1972 begann eine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit als Wegewart, der die Stadt den wohl schönsten Aufstieg zum Brocken verdankt: den Heinrich-Heine-Weg.

Wird heute über innovative Konzepte diskutiert, die eine Verbindung zwischen Harzgeschichte und Naturraum herstellen, dann kann Kersten mit Fug und Recht als Pionier auf diesem Gebiet bezeichnet werden. Entlang des Wanderwegs zum Brocken, errichtete er schon vor vielen Jahren Schilder, auf denen Zeilen aus Heines „Harzreise“ zu lesen waren. Kultur trifft auf Natur. Dabei ist es diese leise Verbindung, die in der heutigen Zeit besonders erfrischend wirkt. Während anderenorts über den Erlebnistourismus 2.0 spekuliert wird, erinnern die Ilsenburger Wanderwege an ein ursprüngliches Naturerleben. Noch stärker werden die Bilder einer wilden Harzlandschaft, wenn man sich in Erinnerung ruft, wie die Beschilderung der Wege durchgeführt wurde. Im Ilsenburger Gastgeberverzeichnis berichtet Kersten von seinen Erlebnissen: „In den Jahrzehnten meiner Zeit als Wanderwege-Betreiber habe ich über 1200 große Wegeschilder und rund 400 kleine Wegemarken angebracht, dabei einige tausend Kilometer auf Ilsenburgs Wanderwegen absolviert, verbunden mit etlichen durchgelatschten Schuhsohlen und blutig geklopften Fingern.“

Für Bürgermeister Denis Loeffke war die Überbringung der Glückwünsche, an eine herausragende Ilsenburger Persönlichkeit, eine ganz besondere Freude: „Viele, viele Jahre war Klaus Kersten als Stadtführer, Reiseführer, Klosterkirchenführer und Reiseleiter in und um Ilsenburg aktiv. Es waren unzählige Gäste, denen er die Schönheit des Harzes, Ilsenburgs und der uns umgebenden Landschaft nähergebracht hat. Das immer mit einem Lächeln auf den Lippen und einer faszinierenden Geschichte in der Hinterhand. Der Wert für die Tourismusentwicklung unserer Stadt ist dabei unermesslich. Dafür möchte ich mich im Namen der Stadt, über alle Maßen bei Klaus Kersten bedanken.“

29.03.2019