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Zum 200. Mal jährt sich im Dezember der Geburtstag von Theordor Fontane. Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr wurden nun an der Bäumlersklippe in Ilsenburg eine Informationstafel und eine Bank aufgestellt. Außerdem wurde das alte Geländer wieder hergerichtet.

Ilsenburg und der umliegende Harz sind nicht nur berühmt für die malerische Landschaft, sondern auch für die Verarbeitung der mystischen Bergregion in der deutschen Literatur. Neben Heinrich Heine und Johan Wolfgang von Goethe, deren Namen Einzug in zahlreiche Landmarken fanden, kam auch Fontane gern und häufig in den Harz. Von seiner Nichte erfuhr er bei einer Wanderung um Ilsenburg von der Geschichte des Jägers Bäumler, der um das Jahr 1752 seinen Sohn aus Eifersucht von der Klippe stieß. Einige Jahre später nahm sich Bäumler an eben jener Klippe aus Reue das Leben. Wie oft bei Fontane fand die wahre Geschichte in abgewandelter Form Eingang in sein literarisches Werk. Aus der Bäumlersklippe wurde so Ellernklipp, welches gleichzeitig auch der Name der 1881 veröffentlichten Novelle ist.

Nun soll die literarische Ellernklipp dabei helfen, die Bäumlersklippe als stadtnahes Ausflugsziel zu etablieren. Besucher können zukünftig einen Blick in die Tiefe wagen und sich vor Ort auf Spurensuche der Jahrhunderte zurückliegenden Familientragödie begeben. Dass die Klippe heute überhaupt wieder besichtigt werden kann, ist einem Gemeinschaftsprojekt der Stadt Ilsenburg, des Regionalverbandes Harz, des Harzklubs sowie des Nationalparks Harz zu verdanken. Nachdem sich der Gedanke verfestig hatte, Fontane an dieser Stelle zu ehren, beauftragte der Regionalverband Harz, die Tischlerei Reinecke mit der Errichtung der Informationstafel und der Bank. Die Geräte mussten dabei mühsam den Hangweg hinaufgetragen werden. Insgesamt war es ein abenteuerlicher Auftrag, wie Geschäftsführer Frank Reinecke erklärte. Einen besonderen Dank richtete Michael Löwe vom Fachbereich Ordnung und Bauen der Stadt Ilsenburg an die Mitarbeiter des Bauhofs, die das Geländer wieder instand setzten und nie verlegen seien, kreative Lösungen für aufkommende Probleme zu finden.

Bürgermeister Denis Loeffke zeigte sich glücklich, dass es nur wenige Minuten von der Stadt entfernt ein neues Ausflugsziel gäbe, an dem es sich lohne für einige Zeit zu verweilen. Es sei wichtig in unmittelbarer stadtnähe punktuell Anreize zu schaffen, die dazu motivieren, die Gegend um Ilsenburg zu erkunden. Dem Geschäftsstellenleiter des Regionalverbandes Harz Klaus George und der zuständigen Projektverantwortlichen Christiane Linke dankte er für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

07.06.2019