© Kathleen Behrens
Mauertote: Zum Gedenken an den Forstingenieur Otto Scholz
Im Beisein von Frau Liesenberg (verw. Scholz) und ihrem Sohn sowie Ilsenburgs Bürgermeister Denis Loeffke, Gerald Frölich (Bürgermeister – Gemeinde Nordharz), Henning Franke (stellv. Bürgermeister – Stadt Bad Harzburg), Lukas Wachsmann (Nationalpark Harz), Dr. Klaus George (Geopark Harz) und dem Ilsenburger Stadtratsmitglied Karl Berke wurde eine Gedenkstele im Eckertal errichtet.
Das von Stadtrat Karl Berke initiierte und über Bürgermeister Denis Loeffke beantragte Projekt wurde durch eine Zuwendung des Landes Sachsen-Anhalt ermöglicht. Die Gesamtfinanzierung erfolgte über das Landesverwaltungsamt, Referat Kultur, Landesfachstelle öffentliche Bibliotheken aus Landesmitteln sowie aus Mitteln der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED Diktatur.
Was geschah?
Als Otto Scholz am 13. September 1959 den Auftrag erhielt, Holz im unmittelbaren Grenzgebiet zu schlagen, ahnte er nicht, dass ihn Kontrollposten für einen Fahnenflüchtling halten könnten.
Zum Ende des Krieges fanden Otto Scholz und seine Angehörigen als Vertriebene im Nordharz ihre neue Heimat. Nach dem er die Forstfachschule als Forstingenieur beendete, verpflichtete er sich für eine dreijährige Dienstzeit bei der Grenzpolizei. Bereits nach einem Jahr bei der Grenzpolizei wurde ihm eine Revierförsterstelle in der Region in Aussicht gestellt, die er nach dem Ende seiner Dienstzeit übernehmen sollte.
Am Morgen des 13. September 1959 befahl ihm der Wirtschaftsgruppenführer der Grenzabteilung Ilsenburg in der Nähe der Pappenfabrik Eckertal Holz zu schlagen. Kontrollposten, die über den Holzeinschlag nicht informiert waren, nahmen unweit der besagten Stelle ein abgestelltes Motorrad wahr und hielten Otto Scholz für einen Fahnenflüchtling. Der Kontrollposten machte von seiner Schusswaffe Gebrauch und tötete Otto Scholz.
Otto Scholz wurde nur 21 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau, mit der er erst 23 Tage zuvor den Bund fürs Leben geschlossen hatte.
Diese Maßnahme wird durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert.