Vieles in Ilsenburg erinnert noch heute an die lange Hüttentradition. Die ehemalige Fürst-Stolberg-Hütte entwickelt sich seit einigen Jahren zu einem florierenden Handwerkerhof mit Gewerbetreibenden und Freiberuflern verschiedenster Professionen. Planungen für die zeitgemäße Umgestaltung des Hüttenmuseums werden aktuell diskutiert. Seit letzter Woche wurde nun auch ein anderes Wahrzeichen, das an die Ilsenburger Geschichte erinnert, wieder hergerichtet. Die Arbeiten an der ehemaligen Radstube, auf dem Gelände zwischen Prinzess-Ilse-Grundschule und Forellenteich, konnten abgeschlossen werden. Bereits 2016 wurde der Bereich von Mitarbeitern des Bauhofs freigelegt und von Unkraut und Gestrüpp befreit. Der zugewachsene Zaun wurde abgebaut und provisorisch durch einen Bauzaun ersetzt, um das Gelände zu sichern. Nachdem die Schachtarbeiten für einen neuen Zaun durch den Bauhof abgeschlossen waren, stellten Mitarbeiter der Firma Siegl & Siegl nun die schmiedeeisernen Felder auf. Dabei war es allen Beteiligten wichtig auch mit der Gestaltung des Areals an das Erbe der Stadt zu erinnern. „Ilsenburg und die Metallurgie waren schon immer eng miteinander verbunden und sind es noch heute. Thyssenkrupp und die Salzgitter AG gehören zu den bedeutendsten Arbeitgebern in der Region. Entsprechend wichtig ist es, den Weg aufzuzeigen, den wir in den letzten Jahrhunderten gegangen sind. Nachdem die Arbeiten an der Radstube jetzt abgeschlossen sind, haben wir ein Industriedenkmal der besonderen Art.“
Im Jahr 1828 wurde in der Nähe des Forellenteichs das Eisenwalzwerk erbaut. Das neue Verfahren des Stahlwalzens gelangte damit nach Ilsenburg. Der Antrieb der Walzen erfolgte durch ein Wasserrad mit 8 Meter Durchmesser, das in der sogenannten Radstube untergebracht war. Heute ist sie das letzte Zeugnis des ehemaligen Eisenwalzwerks in Ilsenburg. Durch die Herrichtung des Areals mit dem neugesetzten Zaun kann nun nachdrücklich auf diese Epoche Ilsenburger Stadtgeschichte aufmerksam gemacht werden.